Vielleicht ist Warten unser Krieg
Ich war 15 Jahre alt und ging zur Schule, als der Krieg anfing. In dieser Zeit hörte mein Leben, so wie es kannte, auf. In der Schule war ich Handballspieler. Doch im Krieg, kann man nichts machen – nur auf seinen Tod warten oder um sein Überleben kämpfen.
Vielleicht ist Warten unser persönlicher Krieg und auch im Krieg selbst muss man warten. Ich zog in den Libanon um. Dort musste ich arbeiten, um leben zu können. Ich war ein Junge und alles, was mir blieb war Arbeiten, dem Heute danken. Meine Träume musste ich vergessen, meine Zukunft war mein Brot. Ein halbes Jahr blieb ich im Libanon und fühlte mich wie eine Maschine: Arbeit, Essen, Schlafen. An etwas anderes durfte ich nicht denken und auch nicht erleben, weil ich ein Flüchtling war. Weil in meinem Land Krieg war. Weil ich ein Junge war.
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