Der Begriff „Willkommenskultur“ beschreibt in etwa freiwilliges bürgerliches Engagement und eine bestimmte positive gesellschaftliche Haltung gegenüber Migranten*innen (Heckmann 2014). Für besorgte Bürger*innen und sonstige Risikogruppen mag der Begriff Willkommenskultur ein Reiz- oder Schimpfwort darstellen und sorgt in einigen Kreisen für negative emotionale Aufregung. Für die Disziplin der Sozialen Arbeit ist die Willkommenskultur jedoch als Chance, Risiko und Herausforderung zu betrachten. Warum das so ist und was für die gelebte Freundlichkeit gegenüber Geflohenen wichtig ist, wird in diesem Beitrag über die Willkommenskultur diskutiert.
Nicht erst seit 2015 engagieren sich Bürger*innen sämtlicher gesellschaftlicher Positionen, aller Geschlechter und jeden Alters für Geflohene. Eine bemerkenswerte Anzahl von Menschen organisiert sich: Dabei wird materielle Nothilfe geleistet, Begleitung bei Amtsbesuchen organisiert, Deutsch unterrichtet oder eine Arbeitsstelle vermittelt. Obwohl parallel medial wirksamere Keimzellen rechter Bürgerinitiativen scheinbar mehr Beachtung erhalten, kann man behaupten, dass es sich um eine der größten zivilgesellschaftlichen Bewegungen in der Bundesrepublik der letzten Dekaden handelt.
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