Bachtyar Ali fabuliert in „Die Herrin der Vögel“ in ausuferndem Stil, als ob er mehr als 1001 Nächteüberleben müsste; ist eine männliche Scheherazade. Mit dem Flügelschlag der Zeit erleben wir die Irrungen und Wirrungen eines geplagten Landes und seiner Bewohner. Eine Verführung durch Buchstaben, die sich durch Worte und Sätze zu phantastischen Geschichten summieren, die uns, die Leser*innen, in Labyrinthe führen, mit politischen, kriegerischen, wirtschaftlichen, abenteuerlichen Abzweigungen. Mitunter etwas zu detailliert, aber vielleicht notwendig, um die einzelnen Charaktere in ihrer Tiefe zu zeichnen und ihre sie prägende Umwelt von Stammesdenken, von Ehre, Rache und Stolz.
Neben der weiblichen Hauptperson, Sausan, bilden die männlichen „Mitspieler“ ein Panorama der kurdischen Gesellschaft zur Zeit Saddam Husseins:
ihr Vater Fikrat Guldantschi, der eine Tausend Bände umfassende Bibliothek sein Eigen nennt und dessen Haus mit Statuen, Ikonen und Masken aus aller Welt geschmückt ist. Mansur Babagaura, der älteste und bekannteste Messerheld der Stadt, der sich selbst als Künstler sieht und Narben von 11 Stichen vorweisen kann.
Fauzi Bag aus dem Amuni-Clan, der sich rühmt, das Schahname von Firdaus dreimal gelesen zu haben und natürlich auch mit den Werken von Khayyam, Hafiz und Rumi vertraut ist. Aryan Jaudat, der die Wände des Hauses unentwegt mit neuen Landschaftsgemälden verändert.
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