Menschen sind wie Verwandte von Vögeln. Sie verlassen ihr gemütliches Nest, damit sie in einer neuen Heimat ein neues Nest aufbauen können. Ich habe ein spannendes Gedicht von einer kirgisischen Dichterin namens Nuriza Ömurbaeva gehört, der übersetzt „Heimatlose Vögel“ heißt. In ihrem Gedicht vergleicht sie die Menschen mit den Vögeln. Am besten hat mich ein Satz berührt, den ich auf folgende Weise übersetzt habe: „Vögel, die ihre Heimat verlassen, bei denen ist es nicht bekannt, wann und ob sie überhaupt in ihre Heimat zurückkommen“.
Es klingt für mich wie eine Berührung mit dem Tod selbst. Oder leichter ausgedrückt mit dem geistigen Tod. Als ich zum ersten Mal meine Heimat verlassen habe, war es für gebliebene Menschen so, als ob ich in eine andere Welt ausgewandert war und sie mich nie wieder finden würden. Meine große Familie musste mich sprachlos und hilflos loslassen. Dieses Gefühl von Ohnmacht fühle ich immer noch selbst, wenn ich mich von ihnen verabschieden und nach Deutschland fliegen muss.
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