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roots&reels #5: Barbie vs Oppenheimer

n dieser Ausgabe roots&reels blickt Schayan auf das Jahr 2023 zurück. Besonders wichtig: das Barbenheimer-Phänomen und das Comeback von Shah Rukh Khan.

roots&reels #5: Barbie vs Oppenheimer

Was für ein Jahr. 2023 stand das Kino ganz im Zeichen von zwei Filmen, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Barbie und Oppenheimer starteten im Sommer am gleichen Tag und lösten ein Popkultur-Phänomen aus, wie wir es selten erleben. Es schien eine Zeit lang so, als gäbe es nur noch schwarz und pink auf der Welt. Und weil beide Filme auch gut und erfolgreich waren, war das ein Gewinn für Kinobetreiber, die nach mehreren Jahren des Strugglens (erinnert ihr euch noch an Corona?) wieder volle Kinosäle zu melden hatten.

Aber kurz etwas Transparenz: Ich habe geschrieben, dass Oppenheimer und Barbie beides gute Filme sind. Ich lüge. Ich fand nur Barbie gut. Gut gespielt, hatte was zu sagen, Ryan Gosling. Oppenheimer war … auch gut gespielt, aber auch unglaublich langweilig. Und unfokussiert. Ich bin mir bis heute nicht sicher, für was Oppenheimer wirklich steht und was der Film uns über diese komplexe Persönlichkeit sagen möchte. Bei Barbie wiederum fand ich – intellektueller Filmkritiker, der ich bin – alles klar und verständlich.

2023 stand auch im Zeichen von Shah Rukh Khan. Der indische Megastar hatte sein großes Comeback mit gleich drei Projekten: der Spionage-Thriller „Pathaan“, der Actionfilm „Jawan“ und zuletzt das Migrationsdrama „Dunki“. Auch SRKs Tochter Suhana Khan feierte letztes Jahr ihr Debüt im Netflix-Film „The Archies“, neben Amitabh Bachchans Enkelsohn Agastya Nanda und Khushi Kapoor, Tochter der legendären Schauspielerin Sri Devi. Regie führt Zoya Akhtar, Tochter des berühmten Drehbuchautors Javed Akhtar und Schwester des Regisseurs, Schauspielers und Sängers Farhan Akhtar.

Ist dir schon schwindelig? Der Begriff „Nepo-Baby“ ist inzwischen zum Meme geworden, aber als ich den Artikel darüber Ende 2022 im Vulture Magazine gelesen hatte, musste ich ehrlich gesagt nur schmunzeln. Nepotismus ist für mich nämlich der Inbegriff von Bollywood – und nicht Hollywood oder anderswo.

Ich möchte an dieser Stelle gar kein Urteil fällen über „das Geschäft“, weil es irgendwo doch spannend ist, zu sehen, wenn Kinder von berühmten Schaupieler*innen selbst Schauspieler werden. Das weckt schon eine gewisse Neugierde. Aber – und das ist ein großes Aber – sowohl Amitabh Bachchans Enkelsohn, Sri Devis und leider auch Shah Rukh Khans Tochter sind grottenschlecht. Das macht „The Archies“ zu einem schrecklichen Filmerlebnis. Und sie lassen Shah Rukh Khan in seinen Filmen wie Daniel Day-Lewis aussehen.

Ich bin gespannt, was uns dieses noch frühe Jahr zu bieten hat. Auf was freust du dich? Hast du einen Film, dem du besonders entgegenfieberst? Welche Filme hast du 2023 besonders gefeiert? Und welchen Film hast du gesehen, der deiner Meinung nach komplett untergegangen ist? Ich freue mich, wenn du deine Erfahrungen mit mir teilst.

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