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2 Min. Lesezeit Kultur

Ramadan-Beleuchtung: Köln setzt ein Zeichen für Vielfalt und Zusammenhalt

Mit leuchtenden Symbolen des Ramadans setzt eine Kölner Initiative ein sichtbares Zeichen für kulturelle Vielfalt und gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die Beleuchtung ist weit mehr als bloße Dekoration. Sie macht sichtbar, was oft übersehen wird: die gelebte Vielfalt der Stadt und der Wunsch nach ei

Ramadan-Beleuchtung: Köln setzt ein Zeichen für Vielfalt und Zusammenhalt
Fotograf*in: Abderrahmane Meftah auf unsplash

In Köln-Ehrenfeld schmücken seit Beginn des Ramadans Halbmonde, Laternen und bunte Triangeln die Lichtmasten. Die Ramadan-Beleuchtung ist weit mehr als nur eine festliche Dekoration. Sie ist ein symbolisches Zeichen für die kulturelle Vielfalt und Inklusion in einer Stadt, die immer wieder neue Wege sucht, um ihre unterschiedlichen Gemeinschaften zusammenzubringen.

Schon zum zweiten Mal hat der Verein „The Ramadan-Project“ die Aktion ins Leben gerufen, die mittlerweile für viele Kölner*innen zu einem besonderen Zeichen geworden ist. Hinter dem Verein stehen fünf in Köln geborene Schwestern mit türkischen Wurzeln. Eine von ihnen ist Saliha Bektas. Sie habe in London ein Praktikum absolviert und dort die Ramadan-Beleuchtung am Piccadilly Circus gesehen, berichtet der Kölner Stadt Anzeiger. Daraufhin habe sie beschlossen, etwas Ähnliches in Köln umzusetzen und auf diese Weise den Ramadan in die Öffentlichkeit zu rücken.

Zusammen mit ihren Schwestern gründete sie 2023 dann den Verein, der sich ausschließlich durch Spenden finanziert. In diesem Jahr konnte das Projekt auf 21 Lichter wachsen, die die Venloer Straße von der Piusstraße bis zur Geisselstraße zieren. Außerdem organisieren sie „Open Iftars“, also gemeinsame Fastenbrechen. So wollen sie „Begegnungen schaffen, Dialoge fördern und das gesellschaftliche Miteinander durch den angeregten Verstehensprozess harmonisieren“, schreiben sie auf ihrer Website. Sie seien davon überzeugt, dass „reale Bekanntschaften in einem transparenten, offenen und öffentlich sichtbaren Raum, Vorurteile beseitigen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt nachhaltig stärken“.

Ein Zeichen setzen

Für die Schwestern geht es bei dieser Aktion also um mehr als nur festliche Beleuchtung. Sie möchten den Ramadan als ein Ereignis sichtbar machen, das alle Menschen verbinden kann. In einer Stadt wie Köln, in der rund 120.000 Muslime leben, ist der Ramadan für viele von zentraler Bedeutung – aber dennoch oft unsichtbar im öffentlichen Leben. Ihre Initiative möchte das ändern und ein Zeichen setzen. Denn Ramadan ist nicht nur ein religiöses Fest, sondern ein Moment der Gemeinsamkeit und des Dialogs.

Die Lichter auf der Venloer Straße sind nicht nur eine visuelle Veränderung im Stadtbild, sie geben den Menschen aus der muslimischen Gemeinschaft in Köln eine sichtbare Präsenz und Anerkennung – etwas, das viele in der Vergangenheit oft vermissten.

In einer Zeit, in der gesellschaftliche Herausforderungen wie Integration und Zusammenhalt zunehmend diskutiert werden, ist dieses Symbol von enormer Bedeutung. Es fördert das Verständnis und die Wertschätzung für Traditionen, die in der breiten Gesellschaft oft im Verborgenen bleiben.

Die Frage, ob diese Aktion „wichtig“ ist, ist nicht nur rhetorisch – sie zielt darauf ab, wie offen und bereit eine Gesellschaft ist, ihre Unterschiede zu akzeptieren und die Vielfalt als Stärke zu sehen. Die Ramadan-Lichter machen nicht nur einen Monat lang sichtbar, was sonst häufig übersehen wird, sie sind auch ein Schritt in Richtung eines gesellschaftlichen Wandels, der von Respekt und Zusammenarbeit geprägt ist. Und in der klar ist, dass muslimische Menschen Teil der deutschen Gesellschaft sind.

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