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Neues aus Afghanistan im Dezember

Sahar Reza fasst die Ereignisse in Afghanistan der letzten Wochen zusammen. Schwerpunkt ist die Unterdrückung von Frauen und Überwachung der Bevölkerung.

Neues aus Afghanistan im Dezember

Medien

In der Provinz Ghor haben die Taliban Berichten zufolge den Leiter eines privaten Radiosenders, Abdul Salam Samim, wegen der Verbreitung von Nachrichten der Hilfsmission der Vereinten Nationen in Afghanistan festgenommen. Der Grund für seine Verhaftung war die Verbreitung von UNAMA-Botschaften über die Facebook-Seite des Radiosenders.

Abteilung Förderung der Tugend

Örtlichen Quellen zufolge ist die Taliban-Abteilung für die Förderung der Tugend und die Verhinderung von Lastern am 4. Januar tätig geworden. Mädchen wurden beschuldigt, dass sie sich nicht an die von der Gruppe vorgeschriebene Kleiderordnung gehalten haben sollen. Die inhaftierten Mädchen wurden auch körperlich bestraft.

Geflüchtete

Der Kommandeur der Grenztruppen von Khorasan Rizavi im Iran hat berichtet, dass im vergangenen Monat mehr als 60.000 afghanische Geflüchtete über die Grenzen dieser Provinz abgeschoben worden sind.

Entlassungen aus Gefangenschaft

Parissa Azada, eine Demonstrantin, wurde nach 41 Tagen in Taliban-Gefangenschaft freigelassen. Julia Parsi, eine Frauenrechtsaktivistin, wurde ebenfalls nach drei Monaten aus der Gefangenschaft der Taliban entlassen.

Umbenennung von Flughäfen

Das Büro für Öffentlichkeitsarbeit der Taliban hat eine schriftliche Anweisung an das Verkehrsministerium herausgegeben. Hierin wird die Umbenennung von Flughäfen in drei Provinzen des Landes angeordnet. In dem Dokument, das am 21. Dezember veröffentlicht wurde, heißt es, dass der Name des Flughafens Abdul Ali Mazari in Bamyan in „Bamyan Airport“, der Flughafen Abdul Karim Khalili in „Daikundi Airport“ und der Flughafen General Mahiuddin Ghori in „Sultan Ghiyasuddin Ghori Airport“ geändert wurde.

Explosionen

Bei einer Explosion im Gebiet Dasht-e-Barchi westlich von Kabul sind am 12. Januar mindestens sechs Menschen getötet und 15 weitere verletzt worden. Diese Explosion ereignete sich Tage nach einer anderen Explosion, bei der mindestens drei Menschen im Westen von Kabul getötet wurden.

Lebensunterhalt

In einem Bericht des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen heißt es, dass die Afghanen mit extremer Härte zu kämpfen haben. Etwa 85 % von ihnen leben von weniger als einem Dollar pro Tag.

Die Situation hat sich nach August 2021 deutlich verschlechtert. Dies gilt insbesondere für Frauen, die nun mit starken Einschränkungen konfrontiert sind, die sie von Bildung und den meisten Jobs ausschließen, so der Bericht.

Spione

Die Taliban setzen Spione in Bildungszentren und Schulen ein, um Schülerinnen hinsichtlich ihres Hidschabs und ihrer Kleidung zu überwachen. Sie beschäftigen auch weibliches Personal, das täglich Kurse in Kabul kontrolliert. Frauen und Mädchen, die keinen Hijab tragen, überweisen sie an die zuständigen Sicherheitsorgane.

Schneidereien

Lokale Quellen in der Provinz Herat berichteten im Dezember, dass die Taliban Schneidereien für Frauen im Zentrum der Provinz geschlossen haben. Die Schneiderinnen wurden gewarnt, ihre Läden zu schließen, weil die männlichen Schneider Frauenkleidung nähten.

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