Zum Inhalt springen
3 Min. Lesezeit Newsletter

Neues aus Afghanistan: April und Mai

In unserer monatlichen Kolumne Neues aus Afghanistan fasst unsere Autorin die Ereignisse der letzten Wochen in ihrer Heimat zusammen. Leider gab es wieder Explosionen und Attentate mit vielen Toten.

Neues aus Afghanistan: April und Mai

Afghanistan im letzten Monat: #StopKillingAfghans #StoKillingHazaras #Kabul_ #AfghanLivesMatter

Explosion in Kabul

Mehr als 63 Menschen starben bei einer Explosion vor einer Mädchenschule in Kabul nachmittags am 8. Mai. Weitere 100 wurden verwundet. Unter den Toten sind überwiegend Schülerinnen der Schule. Nach Angaben des Innenministeriums begann der Vorfall mit der Explosion einer Autobombe. Darauf folgten mehrere Sprengsätze vor der Sayed Ul Shuhada High School in Dashte Barchi Kabul.

Während die Afghanen in Kabul trauerten, erfasste die Gewalt auch mehrere andere Provinzen. Abgeordnete aus Ghazni sagten, dass in den letzten Tagen drei Außenposten bzw. Kontrollposten der Regierung an die Taliban gefallen sind. Bei den aktuellen Gewaltausbrüchen wurden in den vergangenen zwei Tagen mindestens 27 Mitglieder der Sicherheitskräfte getötet.

Weitere Attentatsserien

Immer noch gibt es Attentatsserien in Afghanistan. Im letzten Monat haben Bewaffnete den Polizeibeamten von Logar und seine Bodyguards in der Provinz Logar ermordet. Bisher hat keine Einzelperson oder Gruppe die Verantwortung dafür übernommen.

Der ANA-Beamte wurde in der Stadt Maidan Wardak von einem Sniper gemartert. Die Taliban haben dies noch nicht bestätigt.

Unbekannte Bewaffnete ermordeten Nemat Rawan, den ehemaligen Tolo-Nachrichtensprecher und Medienbeamten im Finanzministerium. Vier Jahre arbeitete er bei Tolo und moderierte politische Sendungen. Der Präsidentenpalast verurteilte die Ermordung von Rawan und bezeichnete den Mord als Terrorakt. Unterdessen forderte das afghanische Komitee für die Sicherheit von Journalisten die UN und die afghanische Regierung auf, die Sicherheit von Journalistinnen und Medienmitarbeiterinnen zu gewährleisten.

Autobombe in der Provinz Logar

Bei einem Autobombenanschlag in der Provinz Logar starben 30 Menschen. Der Anschlag zielte auf ein Gästehaus ab.  Und er wurde weithin als Verbrechen gegen die Menschlichkeit sowie ein Terroranschlag gegen das afghanische Volk verurteilt. Bei diesem Anschlag wurden Zivilisten getötet. Darunter waren auch Studenten, die in der Provinz an einer Aufnahmeprüfung für eine Universität teilnehmen wollten. Die afghanische Regierung machte die Taliban für den Bombenanschlag verantwortlich. Bisher hat sich die Gruppe jedoch nicht zu dem Anschlag geäußert.

Überflutung

Durch Überflutungen sind in vielen Provinzen wie Herat und Baghlan viele Menschen ums Leben gekommen. Darunter sind auch Kinder und Frauen. Die Bewohner*innen mussten finanzielle Schäden und den Verlust von Vieh hinnehmen.

Gewalt in Kabul und Umgebung

Mindestens 7 Verletzte hat eine Explosion am 3. Mai gegen 21:50 Uhr in Charrahi Shahid an der Flughafenstraße in Kabul gefordert. Bei dem Anschlag wurde eine Autobombe verwendet, die auf einen Geleitzug von Fahrzeugen des National Directorate ofSecurity zielte. Diese kehrten zum Tanken zu einem Gelände zurück. Die Explosion beschädigte die nahe gelegenen Häuser, Geschäfte und die Fahrzeuge in der Umgebung.

Leitprinzipien für die Türkei-Konferenz

Afghanische Medien haben Details der Leitprinzipien für die Türkei-Konferenz erhalten. Sie wurden von den USA, Katar, der Türkei und der UNO an die afghanische Republik und die Taliban-Unterhändler weitergegeben.

Folgendes gehört zu den Leitprinzipien:

Außerdem steht in dem Dokument, dass der Islam, die Traditionen des Volkes und die Bewahrung Afghanistans die Grundlage für die nationale Einheit in Afghanistan bilden. Regionale und benachbarte Länder sollten das Eindringen von ausländischen Kämpfern nach Afghanistan verhindern.

Transparente und freie Wahlen sollen die politische Zukunft Afghanistans garantieren und die Wiederholung eines Bürgerkriegs verhindern.

Medizinische Versorgung für Frauen und Mädchen

Human Rights Watch berichtete am 6. Mai, dass Frauen und Mädchen in Afghanistan keinen Zugang zu grundlegenden Informationen über Gesundheit und Familienplanung haben. Aufgrund der Kosten für den Transport zu den Gesundheitszentren sowie der Medikamente und des Zubehörs, ist es für Frauen schwierig Zugang zur medizinischen Versorgung zu erhalten. Es besteht die große Sorge, dass durch den Rückzug von NGOs aus dem Gesundheitssektor die Gesundheit der Frauen stärker gefährdet wird. Von entscheidender Bedeutung ist, dass die Geber den dringenden Bedürfnissen der Afghanen, einschließlich der Frauen und Mädchen, nach medizinischer Versorgung Priorität einräumen

Hier erfährst du über Ereignisse in Afghanistan im März

Teilen Teilen Teilen Teilen