Hallo Hussam,
ich habe deinen Artikel gelesen, den du zum Niqab geschrieben hast . Du zählst sieben Argumente auf, warum ein Verbot des Niqab nicht die Lösung sein kann. Ich finde, ein wichtiges hast du vergessen: Durch ein Verbot bringt man diejenigen in Schwierigkeiten, die man eigentlich schützen will. Gegen den Niqab wird in der Politik damit argumentiert, dass er für die Unterdrückung von Frauen steht. Man will Frauen also davor bewahren, dass sie z.B. von der Familie zur Vollverschleierung gezwungen werden. Damit bringt man sie aber in die Situation, dass sie im Zweifel Druck von zwei Seiten bekommen: vom Staat und von der Familie. Frauen zur Freiheit zu verhelfen, indem man ihnen etwas verbietet, ist unlogisch – und falsch verstandener Feminismus. Emanzipation durch Zwang wird nicht funktionieren. Wenn man Frauen wirklich unterstützen wollte, müsste man sich andere (sicher komplexere) Wege überlegen.
Kleidung ist niemals neutral
Im übrigen: Einer unserer Leser hat auf facebook kommentiert: “Knappe Bekleidung für Frauen ist auch Ausdruck eines auf die Bedürfnisse von Männern ausgerichteten Konsumkapitalismus, und niemand glaubt wohl, das durch ein Verbot ändern zu können.” Ich finde, er hat völlig Recht. Kleidung ist niemals neutral. Und überall auf der Welt ist sie leider Ausdruck patriarchaler Strukturen – ob nun von einem verlangt wird, in kurzen Shorts oder vollverschleiert herumzulaufen. Das macht die Debatte so heuchlerisch.
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