“Handschlag verweigert – Libanese darf kein Deutscher werden” : so heißt ein Artikel, den die Bild Zeitung veröffentlicht hat. Zur Zeit der Veröffentlichung wurde der Fall nicht viel diskutiert. Aber als der Telegraph diesen Artikel auf Arabisch übersetzte, wurde zumindest auf der arabischen Sprache sehr viel darüber diskutiert und auch gestritten. Viele Kommentare sind dafür und viele dagegen. Unser Autor Hussam Al Zaher hat sich intensiv mit diesem Zeitungsartikel beschäftigt.
Wo fängt Leitkultur an?
In dem Fall geht es um einen Mann aus dem Libanon, der 2002 nach Deutschland einreiste, hier ein Medizinstudium machte und mittlerweile Oberarzt an einer Klinik ist. 2012 entschied sich der Mann, die Einbürgerung zu beantragen. Also nach 10 Jahren in Deutschland, wo er lebte, arbeitete und Steuern zahlte. Für die Einbürgerung hat er alle Prüfungen bestanden, er hat auch unterschrieben, den Extremismus abzulehnen und sich zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung zu bekennen. 2015, als er die Urkunde bekommen sollte, verweigerte er der Beamtin einen Handschlag zur Begrüßung. Nun durfte er keinen deutschen Pass bekommen, es wurde keine Einbürgerungsurkunde ausgehändigt. Zu seiner Verteidigung erklärte der Mann, dass er seiner (deutsch-syrischen) Ehefrau versprochen hatte, nur ihre Hand zu nehmen.
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