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Islamfeindlichkeit – wie du dich wehren kannst

Was kannst du tun, wenn du von antimuslimischem Rassismus betroffen bist? Wie kannst du Betroffene unterstützen? Hier findest du einige Anlaufstellen.

Islamfeindlichkeit – wie du dich wehren kannst

Islamfeindlichkeit, Islamophobie oder auch schlichtweg Islamhass bezeichnen alle das gleiche Phänomen – die Ablehnung des Islams in Deutschland, die sogar zu gewalttätigen Übergriffen gegenüber muslimischen Mitbürger*innen führt.

Die Ursachen für die Islamfeindlichkeit in Deutschland und in anderen Teilen Europas sind unter anderem auch die „Sorge“ davor, welche Auswirkungen der Islam in unserem überwiegend christlich geprägten Land hat. Während einige der in Deutschland lebenden Personen dem Islam gegenüber kritisch gegenüberstehen, sehen andere diesen sogar als regelrechte Bedrohung an. Diese Angst machen sich vor allem rechtspopulistische Parteien zunutze, die oftmals die Sorge der Bürger weiter schüren, statt einen Dialog zu schaffen.

Dass Rassismus und insbesondere auch Islamfeindlichkeit zu einem immer größer werdendem Problem werden, zeigen auch die Statistiken der vergangenen Jahre:

Seit dem Jahre 2017 werden islamfeindliche Straftaten vom Bundesinnenministerium gesondert registriert. Während im Jahre 2018 noch 910 islamfeindliche Straftaten gezählt wurden, hat das Bundesinnenministerium im Jahre 2020 offiziell 1.026 islamfeindliche Straftaten gemeldet.  Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen. Auch zahlreiche Angriffe auf Moscheen sind zu verzeichnen.

Doch wie kannst du dich wehren, wenn du antimuslimischen Rassismus erlebst?

Wenn du schon mal Opfer von Übergriffen warst oder jemanden kennst, der betroffen ist, gibt es zahlreiche Möglichkeiten, wie du dich zur Wehr setzen kannst.

Gerade bei körperlichen Angriffen ist womöglich der Straftatbestand der Körperverletzung nach § 223 des Strafgesetzbuches erfüllt.  In solchen Fällen solltest du unbedingt die Polizei oder die Staatsanwaltschaft einschalten, damit diese einen Strafantrag aufnehmen und weiter ermitteln können.  Auch Beleidigungen solltest du melden, denn auch solche sind im StGB als Straftat gelistet.

Du bist Betroffener oder Zeugin eines solchen Vorfalls geworden und möchtest den Vorfall lieber anonym melden? Dann gibt es auch hierfür Meldeportale. Hier kannst du den Übergriff zunächst melden, die oberste Prämisse ist hier die Vertraulichkeit deiner Daten. Die Meldung wird verifiziert und ausgewertet, du allein entscheidest dann, wie weiter vorgegangen werden soll.

Unabhängig davon, in welchem Bundesland du lebst, gibt es auch Beratungsstellen, die du als Anlaufstelle nutzen kannst. Eine telefonische Beratung ist auch in diesen Fällen möglich, wenn du lieber nicht persönlich erscheinen möchtest. Eine Auflistung sämtlicher Anlaufstellen findest du hier.

Wenn du dich generell gegen antimuslimischen Rassismus einsetzen möchtest und einen konstruktiven Diskurs eingehen willst, gibt es jede Menge Angebote, wie du dich in solchen Fällen einbringen kannst. Das Kompetenznetzwerk Islam- und Muslimfeindlichkeit bietet hier regelmäßig Bildungsangebote an, an denen du teilnehmen kannst.

Weitere Beratungsstellen und Angebote der politischen Bildung findest du auch im Netzwerk der Claim Allianz.

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