Es ist wieder Ramadan. Und spätestens, seit alle möglichen Medien über die Ramadanbeleuchtung in Frankfurt berichten und die Kommentarspalten unseren Glauben an die Menschlichkeit herausfordern, hast du es bestimmt auch schon mitbekommen.
Ich weiß, dass es als Außenstehende*r herausfordernd sein kann, diesen Fakt im Berufsleben zu handeln.
Daher habe ich hier 3 Tipps für Allyship im Ramadan am Arbeitsplatz:
1. Achte Grenzen
Vielleicht nimmst du bei der einen Kolleg*in an, dass sie fastet, und würdest dich gerne mit ihr unterhalten. Doch nur weil die Fastenzeit angefangen hat, stehen dir nicht plötzlich alle Menschen, die du muslimisch liest, für einen interreligiösen Austausch zur Verfügung. Bevor du jemanden ansprichst, beachte daher z. B.
- wie ihr zueinander steht,
- ob ihr euch je über persönliche/ private Dinge unterhaltet,
- ob die Situation passend ist,
- wer alles anwesend ist.
2. Du darfst neugierig sein
Auch wenn es sich rumgesprochen haben sollte, dass „Nicht einmal Wasser?!“ kein perfekter Einstieg in das Thema ist, darfst du natürlich Fragen stellen.
Du kannst beispielsweise Fragen:
- „Was ist für dich persönlich das Schönste am Ramadan?“
- „Gibt es etwas, das du herausfordernd findest?“
- „Hast du eine besondere Kindheitserinnerung, die du mit dieser Zeit verbindest?“
3. Sei wertschätzend
Statt „Ich könnte das ja nicht!“ ist vielleicht „Das ist wirklich eine beachtliche Leistung!“ eine konstruktivere Message.
Statt „Das ist doch voll ungesund.“ ist vielleicht „Und, machst du etwas Besonderes in dieser Zeit, um deinen Körper zu schonen oder Sachen auszugleichen?“ ebenfalls wertschätzender.
Ganz wichtig:
Nicht jede von dir muslimisch gelesene Person ist es auch.
Nicht jeder Muslima fastet (jeden Tag).
Nicht jede*r möchte das im Arbeitsleben besprechen.
Und noch ein bisschen wichtiger:Ramad
Danke.
Danke, dass du dich für deine Mitmenschen interessierst.
Danke, dass du dir Gedanken machst.
Danke, dass du mehr erfahren willst.
Und danke, dass du Allyship betreibst und dazulernen willst.
Dieser Beitrag wurde zuerst von Dr. Neşe Oktay-Gür auf linkedin veröffentlicht.