Furkan, 25 Jahre alt und aus der Umgebung von Frankfurt, hat kürzlich den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt und damit seinen Job in einer Bank aufgegeben. Seine Geschichte geht jedoch weit über seinen beruflichen Werdegang hinaus. Unter dem Alias @fxrkan kreiert er humorvollen Content auf Social Media, insbesondere auf Instagram & TikTok.
Die Entscheidung, sich selbstständig zu machen, wurde von einem „starken Verlangen nach Veränderung“ getrieben. Nach über 3,5 Jahren in der Marketingabteilung fühlte Furkan den Drang, neue Wege zu erkunden. Die Selbstständigkeit, die er mit einem engen Freund einging, bot die perfekte Plattform für seine kreativen Ambitionen.
Was Furkan antreibt, geht über berufliche Ambitionen hinaus. Seine tiefen Verwurzelungen im Islam und die starke Unterstützung seiner Familie sind die beiden Säulen, die ihn tragen und ihm Kraft verleihen.
Die Unterstützung seiner Eltern sei „grundlegend“ gewesen, erzählt Furkan. Auch wenn seine Eltern ihn grundsätzlich immer unterstützt haben, sagt er, dass seine Mutter aktuell ein wenig besorgt über seine Selbstständigkeit sei – hauptsächlich, weil er „seinen festen Job in der Bank dafür aufgegeben hat.“
"Man muss sich als Ausländer immer doppelt beweisen"
Als Mensch mit Migrationsgeschichte falle es Furkan nicht immer leicht: „Leider bekomme ich ab und zu Nachteile zu spüren. Manchmal reichen Blicke schon aus. Man muss sich als Ausländer immer doppelt beweisen. Denn wenn ich ‚Mist‘ baue, heißt es leider nicht immer 'Oh, der Furkan hat Mist gebaut', sondern auch mal 'Ach, typisch Ausländer. Die sind doch alle so!'“, sagt er. „Also man fühlt sich irgendwie verantwortlich für alle Ausländer, die hier leben“, fügt er hinzu.
"Und alle Ausländer haben eben mit Herausforderungen zu kämpfen – unabhängig von ihrem kulturellen Hintergrund“, betont er. Ihm ist wichtig, dass wir alle Empathie und Verständnis für die Herausforderungen der Geflüchteten und Migrant*innen haben sollten. Diese bräuchten mehr Aufmerksamkeit, denn Furkan hat das Gefühl, "dass oft nur Experten in öffentlichen Diskussionen zu Flucht und Migration sprechen und ihre Meinung abgeben. Mir fehlt etwas die Sicht der Geflüchteten und Migranten. Am besten im direkten, offenen Austausch mit diesen Experten.“ Frieden und Gerechtigkeit seien schon immer zentrale Anliegen für den Influencer.
Seine Videos auf Instagram und Tiktok sind humorvoll, leicht und nehmen doch häufig gesellschaftliche Strukturen aufs Korn. Furkan nimmt sich nicht zu ernst, ist relatable.
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Die Welt in Grautönen
Die Lehren, die Furkan im Laufe seines Lebens erhalten hat, sind geprägt von Nuancen. „Es ist nicht immer alles schwarz oder weiß. Es kann auch mal grau sein. Wir sollten aufhören, alles so einseitig zu sehen und bisschen Verständnis für andere Meinungen zeigen“, sagt er. „Heutzutage will jeder krampfhaft Recht haben“, betont er. Er setzt stattdessen auf Offenheit und Differenzierung.
Abschließend ergänzt er: „Ich wünsche mir schnellstmöglich Frieden für alle unterdrückten Völker und Länder. Ich bete, dass die Kriege – und besonders die Bombardierung in Palästina – schnellstmöglich enden.“
Furkans Geschichte ist von Selbstentdeckung, kultureller Identität und dem Streben nach Gerechtigkeit geprägt. Sein Einsatz für Frieden und Offenheit spiegelt nicht nur seine persönlichen Überzeugungen wider, sondern auch den Wunsch nach einer inklusiven und verständnisvollen Welt – mit einer Prise Humor.