Auf dem Mittelmeer findet noch immer eine Tragödie statt – doch die Politik verschließt ihre Augen. Wie kann es sein, dass niemand für die europäische Abschottungspolitik und das bewusste Sterbenlassen zur Verantwortung gezogen wird? Lilli Janik hat darüber mit Christoph Kleine von der Seebrücke Hamburg gesprochen, die sich für sichere Fluchtwege und die Entkriminalisierung von privater Seenotrettung einsetzt.
Am Sonntag wird es wieder eine Kundgebung der Seebrücke Hamburg geben. Was sind eure Forderungen und Ziele?
CK: Die Situation auf dem Mittelmeer hat sich stark zugespitzt. Es sind allein am letzten Wochenende mindestens 170 Menschen ertrunken, und Rettungsschiffe dürfen nirgends mehr anlegen. Das ist eine untragbare Situation. Wir fordern, dass die Seenotrettung sofort wieder möglich ist. Wir fordern außerdem die Aufnahme der Geretteten. Vor allem durch die Kommunen in Deutschland, die sich dazu bereit erklärt haben, unter anderem Hamburg. Deswegen wünschen wir uns auch, dass der Hamburger Bürgermeister nicht nur allgemein seine Bereitschaft bekundet, Gerettete aufzunehmen, sondern jetzt richtig aktiv wird und gegenüber Seehofer und Italien auf den Putz haut.
Salam,
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