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1 Min. Lesezeit Kultur

Emotionale Reife

Kommt die Reife mit dem Alter von alleine? Nicht, wenn es um Emotionen geht. Hier ist vielmehr Selbstregulation und Selbstbeobachtung gefragt.

Emotionale Reife
Fotograf*in: Nathan Dumlao auf unsplash

Emotionen sind das, was unser Leben besonders, magisch und lebenswert macht.

Es gibt sogar die beliebte Theorie des „Seelenvertrags“, die besagt, dass unsere Seele unser Leben im Vorhinein ausgesucht hat, damit wir das Spektrum menschlicher Gefühle erfahren, unsere Taten reflektieren und daran wachsen können.

Das heißt: Emotionen, egal ob „schlecht“ oder „gut“, sind das Gewürz unseres Lebens. Ohne sie hätten wir keine Motivation zu leben und dabei Fehler zu machen, um wiederum von diesen Fehlern zu lernen und uns zu verbessern.

Zugleich können Emotionen hinderlich sein, wenn wir die Urängste, die in uns als entwickelte Säugetiere verankert sind, nicht verstehen und unsere Regulierungsfähigkeiten nicht weiterentwickeln.

Schlüsselwort für diese Entwicklung ist emotionale Reife.

Ein beliebter Fehler ist die Annahme, dass man mit dem Alter und mit dem Wachstum des Gehirns emotional auch reifer wird, was sehr deutlich nicht wahr ist, ansonsten hätten wir nicht so viele Erwachsene rundherum, die sich wie Dreijährige benehmen.

Da es eine sehr dünne Linie gibt, zwischen Verständnis für unsere eigenen Emotionen, Fehler und Trigger zu haben, und einen Anspruch auf die Opfer-Rolle zu entwickeln, sollen wir das Unbewusste bewusst machen, um das letzte zu vermeiden.

Damit ein Mensch zu Selbstreflexion überhaupt fähig ist, muss man seine Emotionen regulieren, seine Gefühle von innen und außen beobachten und mit negativen Emotionen umgehen können.

Also, wie entwickelt sich emotionale Reife?

„Reife wird erreicht, wenn eine Person zugunsten langanhaltender Werte auf unmittelbares Vergnügen verzichtet.“

Joshua L. Liebman

Also: Emotionale Reife ist fast eine Entscheidung. Ein Ziel, das man erreichen kann, egal in welchem Alter. Vielleicht stammt das berühmte Zitat „Glücklich sein ist keine bestimmte Sache. Es ist eine Entscheidung, die wir jeden Tag treffen müssen“ daher.

Man hat also die Qual der Wahl, entweder verbittert fürs Leben zu bleiben und dabei die Illusion von Kontrolle und Berechtigung zu behalten, oder Fehler und negative Emotionen als ein Teil des Lebens zu erkennen, sie zu akzeptieren und loszulassen.

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