Eine Woche nach der groß angelegten Offensive oppositioneller Rebellen gegen Assad in Aleppo berichtet die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte von rund 600 Todesopfern, darunter etwa 100 Zivilist*innen. Darüber hinaus haben die heftigen Kämpfe und Luftangriffe mehr als 30.000 Menschen zur Flucht gezwungen. Viele von ihnen suchen nun Schutz in überfüllten Geflüchtetenlagern, wo die humanitäre Lage weiter dramatisch ist.
Gezielte Angriffe auf Zivilist*innen
Die Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung sind verheerend. Am Montag, den 02.12., trafen Luftangriffe der Regierung ein Geflüchtetenlager im Norden von Idlib, wobei sieben Menschen ums Leben kamen – darunter fünf Kinder und zwei Frauen. Gleichzeitig wurden Wohngebiete und Infrastruktur bombardiert. In den betroffenen Regionen suchen die Weißhelme, die freiwillige Zivilschutzorganisation, weiterhin nach Überlebenden unter den Trümmern.
„Rund 400 Menschen waren im Lager, als die Bomben fielen“, erzählt Ahmad aus Idlib. Doch die Zerstörung beschränkt sich nicht auf Lager und Wohnhäuser. Krankenhäuser, Kirchen und weitere zivile Einrichtungen werden laut Angaben der Weißhelme ebenfalls gezielt angegriffen.
Raed Al-Saleh, Direktor der Organisation Weißhelme, verurteilte die wiederholten Angriffe auf Helfer*innen und kritisierte die strategische Eskalation des syrischen Regimes. „Unsere Einsatzkräfte werden gezielt ins Visier genommen, während sie Zivilist*innen retten. Solche Angriffe stellen eine eklatante Verletzung der humanitären Prinzipien dar“, erklärte er.
Überlastete humanitäre Hilfe
Die Hilfsorganisationen stehen vor nahezu unlösbaren Herausforderungen. Unter extremen Bedingungen versuchen sie, Verletzte zu behandeln und die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln sicherzustellen. Doch die begrenzten Ressourcen reichen bei weitem nicht aus, um die wachsende Zahl der Betroffenen zu unterstützen.
Besonders die Situation in den Flüchtlingslagern ist alarmierend. Die UN berichtet, dass fast 50.000 Menschen seit Beginn der Eskalation ihre Heimat verlassen mussten. In den Lagern fehlt es an sauberem Wasser, Nahrungsmitteln und medizinischer Versorgung. Besonders Kinder sind gefährdet: Krankheiten und Unterernährung breiten sich rapide aus.
„Ohne schnelle internationale Unterstützung wird die Lage noch katastrophaler“, warnte Al-Saleh. Die Organisationen vor Ort stoßen an ihre Grenzen, und die fortwährenden Angriffe erschweren ihre Arbeit zusätzlich.
Politische Blockaden und Appelle an die internationale Gemeinschaft
Während einer Sitzung des UN-Sicherheitsrats betonte der Sondergesandte für Syrien, Geir Pedersen, die Dringlichkeit einer politischen Lösung. Er warnte eindringlich vor den möglichen Konsequenzen: „Ohne Deeskalation und ernsthafte Verhandlungen drohen Syrien weitere Spaltung, Zerstörung und ein noch gravierenderer humanitärer Kollaps.“
Dennoch herrscht politische Stagnation. Ein Streit entfachte über die Teilnahme von Raed Al-Saleh an der Sitzung. Der russische UN-Botschafter Wassili Nebensja protestierte gegen seine Einladung und zeigte damit die tiefen Haltungsverschiedenheiten zwischen den internationalen Akteuren auf.
Der Ruf nach globaler Verantwortung
Zu Beginn seiner Rede an den UN-Sicherheitsrats hat Raed Al-Saleh, der Leiter der Weißhelme, die internationale Gemeinschaft erneut zu entschlossenem Handeln aufgerufen, um die fortwährenden Verbrechen gegen die syrische Zivilbevölkerung zu beenden.
In der eindringlichen Rede vor den Vereinten Nationen erneuerte Al-Saleh seine Forderungen nach einem sofortigen Stopp der brutalen Angriffe auf Zivilist*innen und lebenswichtige Infrastruktur in Syrien. „Ich bin heute am gleichen Ort und trage die gleichen Forderungen, um Sie erneut aufzurufen, diese Verbrechen zu beenden und Frieden zu erreichen“, erklärte er, während er die anhaltende Gewalt und die zunehmend katastrophale humanitäre Lage anprangerte.
Al-Saleh wies darauf hin, dass die Angriffe auf syrische Zivilist*innen durch das syrische Regime, Russland und grenzüberschreitende iranische Milizen in den letzten Monaten zugenommen hätten. Diese Angriffe würden gezielt Zivilist*innen sowie kritische Infrastrukturen wie Schulen, Krankenhäuser und Zeltlager für Vertriebene treffen. „Diese Angriffe zielten absichtlich auf Zivilisten und lebenswichtige Infrastruktur wie Schulen, Krankenhäuser und Zeltlager für Vertriebene“, sagte Al-Saleh und verdeutlichte damit das Ausmaß der anhaltenden Kriegsverbrechen.
Besonders Russland geriet in den Fokus seiner Kritik. Al-Saleh forderte die russische Regierung auf, ihre Unterstützung für das syrische Regime einzustellen und so den Weg für Gerechtigkeit und Rechenschaftspflicht freizumachen. „Es muss mit allen lokalen und regionalen Parteien zusammengearbeitet werden, um sicherzustellen, dass alle Konfliktparteien das internationale humanitäre Recht einhalten“, betonte er.
Auch erinnerte der Leiter der Weißhelme an die schrecklichen Bilder von Zivilisten, die durch diese Angriffe ihr Leben verloren. „Ich werde die Gesichter der Kinder und ihre Blicke nicht vergessen, nachdem syrische Kampfjets ihre Zelte in einem Lager bei Idlib angegriffen haben“, sagte er und sprach damit von einer der vielen Tragödien, die täglich in Syrien stattfinden.
Ein weiterer besorgniserregender Aspekt, den Al-Saleh ansprach, war die Möglichkeit eines erneuten Einsatzes von Chemiewaffen durch das syrische Regime. „Es besteht die Möglichkeit, dass das syrische Regime wieder chemische Waffen einsetzt“, sagte er und erinnerte an die verheerenden Chemiewaffenangriffe von 2018 in Douma. Diese Bedrohung, so Al-Saleh, stelle eine zusätzliche Gefahr für die Zivilbevölkerung dar, die ohnehin schon unter extremen Bedingungen leide.
Die humanitäre Situation in Syrien sei weiterhin dramatisch, so Al-Saleh. „Die Bedürfnisse der Menschen vor Ort steigen täglich“, so der Weißhelme-Chef, der auf die unzureichende internationale Hilfe hinwies. Nur 30 Prozent der erforderlichen humanitären Hilfe seien bisher bereitgestellt worden, was die Notlage der Bevölkerung noch verschärfe. „Ohne ein schnelles Ende der Kämpfe und ein umfassendes internationales Engagement droht die Krise außer Kontrolle zu geraten“, warnte Al-Saleh.
Abschließend appellierte er an die internationale Gemeinschaft, endlich die Verantwortung zu übernehmen, um die unvorstellbare Gewalt gegen die syrische Zivilbevölkerung zu stoppen und für Gerechtigkeit zu sorgen. „Die internationale Gemeinschaft hat im humanitären und politischen Bereich versagt“, sagte er und fügte hinzu, dass Syrien zu einem „Testfeld für Straffreiheit“ geworden sei. Die anhaltende Untätigkeit und das Versagen, die Täter zur Rechenschaft zu ziehen, ermutigten andere Akteure, wie Russland, weiterhin Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu begehen.
Al-Saleh schloss mit der dringenden Forderung nach einer politischen Lösung, die das Ende der Gewalt und den Beginn eines friedlichen Übergangs in Syrien ermöglichen soll. „Es braucht einen klaren Zeitplan für eine politische Lösung, die den Syrern Frieden und Gerechtigkeit bringt“, so seine abschließende Botschaft.
Eine Antwort
Ich möchte nur hinzufügen, dass die Operation das Ergebnis der sechsmonatigen Aggression gegen Zivilisten war, obwohl das Gebiet im Rahmen der Deeskalation lag, und dass Al-Analia deshalb den Spitznamen „Abschreckende Aggression“ erhielt Zweitens griffen die Fraktionen der Nationalarmee auch Tal Rifaat an und kündigten an, dass Assad den Strom und die Wasserversorgung in Aleppo sofort abschaltet und sich nicht um die Menschen kümmern, wenn Russland dieser Militäraktion nicht zugestimmt hätte Die islamischen Fraktionen oder andere haben etwas unternommen. Die russischen Flugzeuge ließen die islamischen Kämpfer in Richtung Hama vorrücken und bombardierten anschließend Zivilisten in Aleppo. Die Idee ist, dass Assad Abran nicht aus Syrien entfernen konnte Es gibt mehrere Fraktionen, die diese Militäraktion durchführen, und die Realität besagt, dass Amerika und Russland sich darauf geeinigt haben, dass sie die sunnitischen Islamisten in Syrien zusammen mit den mit dem Iran verbündeten schiitischen Islamisten in Syrien angreifen müssen, und der erste Gewinner ist Israel und der größte Verlierer ist immer das Volk. Vielen Dank und Entschuldigung für die Länge