Für diese Ausgabe von nelken & nostalgie darf ich dir Sabrina vorstellen. Sabrina studiert Politikwissenschaften, ist in der Bildung aktiv und unterrichtet u. a. Deutsch als Fremdsprache. Sie selbst spricht 6 Sprachen! Heute teilt Sabrina ihr Rezept für Couscous mit dir — ein Gericht, das sie mit ihrer Heimat Algerien und ihrer Familie verbindet.
Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen und Nachkochen!
Deine Natalia
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Couscous hat seine Wurzeln tief im Herzen der Maghreb-Region, die die heutigen Länder Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen und Mauretanien umfasst. Ursprünglich ein Grundnahrungsmittel der Berber*innen, hat sich Couscous im Laufe der Jahrhunderte durch Handel, Migration und kulturellen Austausch weiterentwickelt. Historische Aufzeichnungen deuten darauf hin, dass Couscous bereits vor über tausend Jahren zubereitet wurde, wobei jede Region ihre eigenen einzigartigen Techniken und Rezepturen entwickelte. Diese Vielfalt spiegelt die reiche Geschichte Nordafrikas wider, in der verschiedene Kulturen und Einflüsse harmonisch verschmolzen sind.
Couscous ist mehr als nur ein Gericht; es ist ein Symbol für Glück, Fülle und Gemeinschaft. In der Maghreb-Kultur nimmt Couscous einen festen Platz ein und steht für Gastfreundschaft und Zusammengehörigkeit. In Algerien etwa bedeutet eine Einladung zum Freitagsmittagessen oft „Komm zu uns zum Couscous“, was als besondere Ehre gilt. Das Teilen einer Couscous-Mahlzeit am Freitag ist ein bedeutendes soziales Ritual, das Familien und Freunde zusammenbringt.
Couscous zeichnet sich durch seine Vielseitigkeit aus und kann mit zahlreichen Zutaten und Aromen zubereitet werden. Ob mit zartem Gemüse, saftigem Fleisch oder aromatischen Gewürzen – Couscous passt sich jeder Geschmacksrichtung an und bietet unzählige Möglichkeiten für kreative Gerichte. Darüber hinaus liefert Couscous essenzielle Nährstoffe wie Kohlenhydrate, Proteine und Ballaststoffe, was es zu einer gesunden Ergänzung in einer ausgewogenen Ernährung macht. Diese Kombination aus Geschmack, Vielseitigkeit und Nährwert macht Couscous zu einem unverzichtbaren Bestandteil der nordafrikanischen Küche.
Da ich eine algerische Mutter habe, sollte ich eigentlich mit Couscous und seinem wundervollen Geruch aufgewachsen sein, doch das Leben hat es anders mit mir gemeint, sodass ich erst mit 17 Jahren zum ersten Mal in meinem Leben Couscous probieren durfte. Seitdem hat es aber einen speziellen Platz in unserer Familie. Ich hoffe, dass mein Rezept für Couscous auch dir gefallen wird. Ich habe es aus Westalgerien mitgebracht.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
Deine Sabrina
Das Rezept: Couscous
Zutaten für die Soße:
- 60 ml Olivenöl, oder mehr nach Bedarf
- Lammfleisch, in größere Stücke geschnitten, ca. 500 g
- 1 Prise Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer nach Geschmack
- 1 Zwiebel, gehackt
- 1 EL getrocknete Pfefferminze
- 2 EL gemahlener Kurkuma
- 2 EL gemahlener Kreuzkümmel
- 2 EL gemahlener Koriander
- 3 Kartoffeln, in Stücke geschnitten
- 3 Rüben, in Stücke geschnitten
- 3 Karotten, in Stücke geschnitten
- 3 EL Tomatenmark
- 2 EL Ras el Hanout
- 1 Dose gekochte Kichererbsen (200 g), abgetropft
- 2 Zucchini, in Stücke geschnitten
- Wasser
Zutaten für den Couscous:
- 500 g Couscous (am besten Zakia Couscous aus dem orientalischen Geschäft)
- 250 g Butter
- Wasser
- Salz
Zubereitung:1. Zuerst das Couscous in eine Schüssel geben und mehrmals mit kaltem Wasser abspülen, danach das nasse Couscous abtropfen lassen.
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In der Zwischenzeit die Soße vorbereiten: Die gehackten Zwiebeln in dem Olivenöl etwas anbraten, dann das gewaschene Fleisch hinzugeben und von allen Seiten leicht anbraten.
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Zum Schluss alle Gewürze zugeben und auch zusammen mit den Kartoffeln, Möhren und den Rüben kurz anbraten, bis es duftet. Vorsicht! Es kann schnell anbrennen!
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Dann mit Wasser und Tomatenmark ablöschen und alles zum Kochen bringen.
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In der Zwischenzeit das Couscous kontrollieren. Wenn es schon ziemlich getrocknet es, wird es in eine größere Form oder auf ein Backblech geschüttet und mit beiden Händen zerrieben, sodass es keine Klümpchen mehr gibt.
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Dann das Couscous locker in das Sieb eines Couscous-Topfes schichten und etwas andrücken. Den Deckel auf das Sieb legen und das Sieb auf den Topf stellen, in dem die Soße jetzt schon kochen sollte.
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Mind. 15 Minuten stark kochen lassen, aber zwischendurch kontrollieren, ob genug Soße im unteren Topf ist. Diese ab und zu umrühren.
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Mind. 25 Minuten auf kleinerer Hitze weiterkochen lassen, danach muss das Couscous vom Topf runtergenommen werden und nochmal auf dem Backblech ausgebreitet werden. Da dies nun sehr heiß ist, nimm ruhig eine große Gabel anstatt deiner Hände.
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Locker alle gut auf und gib ca. eine bis zwei Tassen kaltes Wasser und mindestens 1 EL Salz hinzu. Vermische alles gut und lasse das Couscous mind. 10 Minuten gut ausdampfen.
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Nun kannst du das restliche Gemüse (bis auf die Kichererbsen) in die Soße geben.
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Fülle das Couscous zurück in das Sieb und drücke es etwas im Sieb an, verschließe es mit dem Deckel und lasse es noch weitere 15–20 Minuten dämpfen.
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Wenn der Dampf aus dem Sieb beim Abnehmen des Deckels aus dem Couscous entströmt, sollte es fertig sein. Aber es gibt noch einen weiteren Trick, der dir hilft, zu bestimmen, wann das Couscous fertig ist: Drück einmal vorsichtig mit deinem Zeigefinger in das Couscous, wenn es schnell wieder seine Form annimmt, nachdem du deinen Finger entfernt hast, ist es gar.
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Nun schütte das Couscous wieder zurück auf das Backblech und platziere die Butter in der Mitte und bedecke diese mit dem heißen Couscous, so als ob du eine Sandburg bauen willst
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Lass die Butter schmelzen und vermische danach alles gut. Probiere, ob alles gut gesalzen ist.
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Jetzt arrangiere das fertige Couscous in einer großen Schüssel und verteile das Fleisch und Gemüse (mit den Kichererbsen) dekorativ auf dem Couscous. Du kannst auch schon ein wenig von der Soße darüber gießen, aber am besten ist es, wenn du die Soße separat dazu servierst.
Das Geheimnis
Gib noch etwas Ingwerpulver und etwas Zimt in die Soße, ca. 1 EL von jedem Gewürz. Außerdem ist es sehr lecker, wenn du frische, grüne Weintrauben in dein Couscous gibst. Oder du machst es so, dass du einen kleinen Salat aus grünen Paprikaschoten, Tomaten und Zwiebeln, die du sehr, sehr klein geschnitten hast, auf deinem Couscous verteilst.