Für Ibrahim war klar: Nach dem Abitur geht es direkt auf die Stand-Up-Bühne. Dafür kreirte er seinen Künstlernamen Brahim Foryou – eine Kombination aus der (improvisierten) Zuwendung an sein Publikum (“for you“) und internationaler Nuance. Der Name sei außerdem im Zeitalter von Social-Media als Hashtag oder als Marke für zukünftiges Merchandising gut geeignet (4u), erklärt er.
Seine ersten Comedy-Erfahrungen machte er durch ein Gewinnspiel von „RebellComedy“-Mitbegründer Ususmango auf Instagram. Die Aufgabe war es, ein Comedy-Set von Ususmango nachzuerzählen, um Tickets für dessen Show zu gewinnen. Von ca. 120 Videos gehörte Brahims Nachinszenierung zu den drei Gewinner*innen, wodurch er das erste Mal live eine Comedy-Show besuchen konnte: „Das hat mich motiviert, mehr Videos auf Instagram zu posten und direkt nach der Schulzeit hatte ich meinen ersten Auftritt“, schildert er seine Anfänge in der Szene. „RebellComedy“ hätte zu mehr Repräsentation in der Comedy-Szene beigetragen, erinnert sich Brahim: „Ich hatte das erste Mal das Gefühl, dass ich mit ihren Sets relaten konnte und Menschen auf der Bühne standen, die meine Lebensrealität teilten“.
Comedy als gemeinsamer „Happiness-Raum“
Brahim möchte bei seinen Auftritten vor allem eins: „Ich möchte einen Raum schaffen, in dem ich glücklich bin. Die Kirsche auf der Torte ist, dass ich andere zum Lachen bringe und meine Happiness teilen kann“, sagt er. Seine „Happiness“ teilt er insbesondere durch Publikumsinteraktion, die darauf abzielt „immer größere Räume zu einem Wohnzimmer zu machen“.
Eine wichtige Erkenntnis habe er durch die Auftritte von Kevin Hart gewonnen, der trotz oder wegen seiner hyperaktiven Art sehr erfolgreich ist. Diese Eigenschaft bestärkt Brahim in seiner Natürlichkeit bei seinen Auftritten: „Die Art, die ich schon in mir habe, muss ich nicht verstecken.“ Authentizität ist sein Antrieb und eins von seinen zentralen Erkennungszeichen auf der Bühne. Insbesondere bei Herausforderungen – ob in Situationen der Stille oder wenn sich das Publikum unangemessen verhält – Brahim reagiert darauf spontan: „Ich sage einfach, was für ein Gedanke auftaucht, nichts Erzwungenes. Und wenn es sie nicht zum Lachen bringt, dann war es ein interessantes Gespräch“, kommentiert er gelassen.
In solchen Momenten habe er erst durch die Resonanzen des Publikums festgestellt, wie wichtig es ihm sei, Geschichten zu teilen, mit denen das Publikum nicht nur lachen, sondern zu denen es auch einen persönlichen Bezug herstellen kann: „Es gibt viele Comedians, die eine lustige Art haben, aber es ist etwas anderes, wenn man zu den Sets und Geschichten relaten kann“. Das Gespräch beendet er mit der Verabschiedungsformel „Keep-Smiling“. Damit möchte er, so sagt er es, jede*n für einen Moment die Alltagssorgen vergessen lassen und daran erinnern, die schönen gegenwärtigen Augenblicke zu schätzen.
Für 2025 sind bereits viele neue Projekte von Brahim Foryou geplant, zum Beispiel ein Podcast und eine Solo-Tour. Mehr Infos gitb es auf Instagram unter @brahim.4u.
In diesem Sinne: Keep Smiling!