Es beginnt mit dem titelgebenden Horizont. In einem dunklen Raum begrüßt Gerhard Richters Gemälde „Seestück (bewölkt)“ von 1969 die Besuchenden. Es zeigt eine aus zwei Fotografien zusammengesetzte Landschaft aus dem wild bewölkten, stürmischen Himmel über Düsseldorf und dem aufbrausenden Meer vor Ibiza. Kein Fixpunkt bietet Orientierung. Was hinter dem Horizont liegt? Man weiß es nicht.
Die Ausstellung zeigt keine umfassende Geschichte der Migration. Sie beleuchtet vielmehr ihre Motive – Aufbruch, Wege, Ankunft, Zukunft. Und lädt zum Assoziieren und Fragenstellen ein.
Vom Aufbrechen
Die Geschichte der Menschheit wird seit jeher von Migration vorangetrieben. Ausgestellt sind verschiedene Steinzeitwerkzeuge, darunter ein Faustkeil aus Thüringen. Die ältesten solcher Keile sind 1,75 Millionen Jahre alt. In Mitteleuropa entstanden die ersten vor etwa 600.000 Jahren. Auch als der Mensch sich bereits in Siedlungen niedergelassen hatte, kam Fortschritt erst durch Bewegung.
Der Aufbruch in ein neues Leben, einen neuen Ort, ist immer einschneidend und mit Fragen verbunden: Wird mein Leben dort, wo ich hingehe, ein besseres?
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