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Bericht zur israelischen Präsenz

Israel plant, seine militärische Präsenz in den Golanhöhen zu verstärken. Ministerpräsident Netanjahu bezeichnete das 1974 geschlossene Entflechtungsabkommen als zusammengebrochen.

Bericht zur israelischen Präsenz
Grafik: Amad Hamed

Der israelische Fernsehsender Kanal 14 berichtete am heutigen Montag, dass Tel Aviv darauf abzielt, die politische und militärische Instabilität in Syrien auszunutzen, um seine militärische Präsenz auf den Golanhöhen zu verstärken. Diese Maßnahme erfolgt im Rahmen der Bemühungen Israels, seine strategischen Interessen in der Region angesichts der sich rasch entwickelnden Situation im Inneren Syriens zu sichern.

Laut des Senders könnte die israelische Armee, sollte sich herausstellen, dass das neue Regime in Syrien feindselig ist und eine Bedrohung darstellt, für längere Zeit in der Pufferzone bleiben. Diese Zone hat für Israel eine strategische Bedeutung, vor allem, wenn die Unruhen in Syrien andauern. Die Besetzung des Berges Hermon (Dschabal asch-Scheich) stellt dabei einen weitreichenden Schritt dar, da die israelischen Streitkräfte rund 14 Kilometer tief ins syrische Gebiet vorgedrungen sind. Diese Entwicklungen deuten auf eine erhebliche Eskalation der israelischen Militäraktivitäten an der syrischen Grenze hin.

Israel hatte am gestrigen Sonntag die Besetzung des Berges Hermon und der Pufferzone zwischen Syrien und Israel verkündet und dabei behauptet, dass das Entflechtungsabkommen von 1974 nach dem Sturz des Regimes von Baschar al-Assad zusammengebrochen sei. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte in einer Videobotschaft in Grenznähe zu Syrien: „Dieses Gebiet steht seit rund 50 Jahren unter Kontrolle. Das Entflechtungsabkommen von 1974 ist zusammengebrochen, und die syrischen Soldaten haben ihre Stellungen aufgegeben.“

Das im Mai 1974 unterzeichnete Entflechtungsabkommen beendete den Oktoberkrieg von 1973 sowie die anschließende Phase der Abnutzung. Es sah vor, dass sich Israel aus den während des Krieges besetzten Gebieten am Berg Hermon zurückzieht, ebenso wie aus etwa 25 Quadratkilometern, darunter das Umfeld der Stadt Kuneitra und weitere Gebiete, die es im Juni-Krieg 1967 erobert hatte. Laut derselben Quelle verfolgt Israel in Syrien zwei Hauptziele: erstens, die strategischen Fähigkeiten der syrischen Armee auszuschalten, und zweitens, die Präsenz der israelischen Besatzungstruppen in der Pufferzone auszuweiten. Diese Ziele sind Teil der israelischen Strategie, die nationale Sicherheit zu stärken und neue Tatsachen vor Ort zu schaffen, während im Inneren Syriens weiterhin Instabilität herrscht.

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