Alois Brunner verkörpert einen der dunkelsten Aspekte der Nachkriegszeit: Er war nicht nur ein maßgeblich an der Judenverfolgung beteiligter SS-Offizier, sondern auch einer der wenigen NS-Verbrecher, die jahrzehntelang einer strafrechtlichen Verfolgung entgingen. Obwohl Frankreich ihn in Abwesenheit zum Tode verurteilt hatte und andere westliche Staaten wiederholt seine Auslieferung forderten, blieb er bis zu seinem Lebensende in Damaskus. Dort stellte er dem syrischen Baath-Regime sein umfassendes Wissen über Verfolgung und Folter zur Verfügung und half, den gefürchteten syrischen Geheimdienstapparat maßgeblich aufzubauen.
Aufstieg in der SS
Alois Brunner wurde 1912 im Dorf Vas, damals Teil der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, geboren. Bereits mit 16 Jahren trat er der NSDAP bei. Im Jahr 1933 zog Brunner nach Deutschland und schloss sich dort den paramilitärischen Verbänden der Nationalsozialisten an, die in dieser Zeit gewaltsam gegen politische Gegner*innen vorgingen.
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