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Alois Brunner: Vom NS-Kriegsverbrecher zum Berater des syrischen Regimes

Nach dem Zusammenbruch des nationalsozialistischen Regimes in Deutschland und dem Suizid Adolf Hitlers suchten zahlreiche NS-Kriegsverbrecher Zuflucht in anderen Ländern. Viele von ihnen, die wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt waren, wechselten ihre Identität und flohen mit gefälschten Papieren vor allem nach Südamerika. Einige wurden jedoch aufgespürt und der Justiz überstellt. Einer der bekanntesten Fälle ist jener des SS-Offiziers Alois Brunner, der den Rang eines Hauptsturmführers in der Schutzstaffel (SS) bekleidete. Im Gegensatz zu anderen NS-Verbrechern, die sich bevorzugt nach Lateinamerika absetzten, reiste Brunner schließlich nach Syrien, wo ihm das Baath-Regime unter Hafiz al-Assad Schutz und Asyl gewährte.

Fotograf*in: charlesdeluvio auf unsplash

Alois Brunner verkörpert einen der dunkelsten Aspekte der Nachkriegszeit: Er war nicht nur ein maßgeblich an der Judenverfolgung beteiligter SS-Offizier, sondern auch einer der wenigen NS-Verbrecher, die jahrzehntelang einer strafrechtlichen Verfolgung entgingen. Obwohl Frankreich ihn in Abwesenheit zum Tode verurteilt hatte und andere westliche Staaten wiederholt seine Auslieferung forderten, blieb er bis zu seinem Lebensende in Damaskus. Dort stellte er dem syrischen Baath-Regime sein umfassendes Wissen über Verfolgung und Folter zur Verfügung und half, den gefürchteten syrischen Geheimdienstapparat maßgeblich aufzubauen.

Aufstieg in der SS

Alois Brunner wurde 1912 im Dorf Vas, damals Teil der Österreichisch-Ungarischen Monarchie, geboren. Bereits mit 16 Jahren trat er der NSDAP bei. Im Jahr 1933 zog Brunner nach Deutschland und schloss sich dort den paramilitärischen Verbänden der Nationalsozialisten an, die in dieser Zeit gewaltsam gegen politische Gegner*innen vorgingen.

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Hussam studierte in Damaskus Politikwissenschaften mit dem Schwerpunkt Internationale Beziehungen. Parallel dazu arbeitete er als schreibender Journalist. Seit 2015 lebt er in Deutschland. Er ist Gründer und Chefredakteur von kohero. „Das Magazin nicht nur mein Traum ist, sondern es macht mich aus. Wir sind eine Brücke zwischen unterschiedlichen Kulturen.“
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Hussam studierte in Damaskus Politikwissenschaften mit dem Schwerpunkt Internationale Beziehungen. Parallel dazu arbeitete er als schreibender Journalist. Seit 2015 lebt er in Deutschland. Er ist Gründer und Chefredakteur von kohero. „Das Magazin nicht nur mein Traum ist, sondern es macht mich aus. Wir sind eine Brücke zwischen unterschiedlichen Kulturen.“
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