Zum Inhalt springen
2 Min. Lesezeit Newsletter

AfD stärkste Partei bei den Jungen – die migrationsnews von kohero

In den migrationsnews, dem wöchentlichen Nachrichtenüberblick von kohero, schreibt Redaktionsleiterin Natalia über die Beliebtheit der AfD bei jungen Menschen in Deutschland.

AfD stärkste Partei bei den Jungen – die migrationsnews von kohero

Wäre am Sonntag Bundestagswahl gewesen, hätten 22 % der 14- bis 29-Jährigen die AfD gewählt. Damit wäre die rechte Partei die stärkste in dieser Altersgruppe geworden, zeigt die Studie „Jugend in Deutschland 2024: Verantwortung für die Zukunft? Ja, aber“. Während sich der Zuspruch für die AfD damit im Vergleich zu den Vorjahren mehr als verdoppelt hat, ist er für die Parteien der Ampelkoalition dagegen eindeutig gesunken. Damit zeigt sich deutlich, dass der Rechtsruck in Deutschland kein altes, weißes oder ländliches Problem, sondern ein strukturelles ist.

Dabei ist die AfD für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen keine reine Protestwahl. Die rechtspopulistischen Narrative der AfD zeichnen radikale Feindbilder von Geflüchteten, die Schuld an der wirtschaftlichen Lage seien und holen dabei eben auch junge Menschen mit ihren Ängsten ins Boot. Denn die größten Sorgen machen sich die 14- bis 29-Jährigen aufgrund der Inflation, steigender Kosten von Wohnraum und Altersarmut.

Zudem herrschen in und um Europa Kriege, Hass und Terror sind allzeit präsent im Netz, durch die Klimakrise haben wir in Deutschland vielleicht noch ein paar schöne, aber dann auch katastrophale Jahre vor uns, Häuser kann sich eh niemand mehr leisten und ernst genommen wird man mit all diesen Ängsten auch nicht. Ich verstehe, warum meine Generation nicht hoffnungsvoll in die Zukunft blickt. Und gleichzeitig geht aus der Studie auch hervor, dass die 14- bis 29-Jährigen nicht das Gefühl haben, darauf positiven Einfluss nehmen zu können. Stress, Erschöpfung und Hilflosigkeit sind in dieser Altersgruppe in den letzten Jahren gestiegen.

Dabei ist nicht nur die Unzufriedenheit mit der derzeitigen Regierung Schuld am Umfragehoch. Die Studie nennt auch die Präsenz der AfD auf Social-Media-Kanälen wie TikTok als Grund für den hohen Zuspruch unter jungen Menschen. Andere Parteien seien mit ihren Inhalten für sie weniger sichtbar und holen sie nicht auf „ihren“ Plattformen ab.

Um noch zu verhindern, dass die AfD in meiner Altersgruppe tatsächlich bei der Bundestagswahl 2025 die stärkste Partei wird, braucht es eine eindeutige Neuausrichtung der anderen Parteien. Eine Energiepauschale von 200 € reicht nicht, um Zukunftsängste zu nehmen. Und eine virale Aktentasche des Kanzlers auf seinem neuen TikTok-Account steht auch nicht für Inhalte, die den jungen Generationen Zukunftsperspektiven bieten. Politik muss in Deutschland auch für Menschen U30 gemacht werden! Zeit Campus hat 10 Wege aufgeführt, den Rechtsruck unter jungen Menschen noch umzukehren.

Hier kannst du unsere Newsletter abonnieren

Teilen Teilen Teilen Teilen