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Eine Story aus Syrien

Shadi Salmat erzählt eine traurige Geschichte über eine ihm bekannte syrische Familie. Nur die Eltern erhalten Asyl, um ihrem ältesten Sohn nach Deutschland zu folgen. Drei weitere minderjährige Geschwister müssen in Syrien bleiben. Wie es ihnen dort ergeht, berichtet Shadi Salmat unterbrochen von tagebuchähnlichen Fragmenten,  in denen er aufruft zu mehr Verständnis und Toleranz untereinander. 

Ich werde euch eine dramatische, traurige Geschichte von einer syrischen Familie erzählen, die ich persönlich kenne. Es handelt sich um eine isolierte Familie, die schockierende Szenen erlebt hat. Die Familie besteht aus den Eltern, die seit zwei Jahren in Deutschland nördlich von Frankfurt leben und einem Sohn, der bereits seit vier Jahren in Deutschland lebt. Drei minderjährige Kinder leben noch in Syrien ohne Begleitung. Sie leiden dort unter der Gewalt von Verwandten sowie unter Armut und leben ohne Respekt vor den Menschenrechten. Der Vater ist stumm, er ist sprachlos seit der Geburt. Er ist krank im Herzen und benötigt tägliche Betreuung. Er äußert seine Meinungen nur mit Tränen und Fingersignalen. Er ist arbeitsunfähig. Der älteste Sohn studiert hier nahe Frankfurt a.M. in der Schule. Um ihn machen sich die Eltern keine Sorgen, er macht seine Zukunft. Er sieht seine Eltern nur am Wochenende. Aber er ist mittlerweile integriert. Die Mutter kümmert sich um ihren Ehemann.

Die Familie wird auseinander gerissen

Die Familie hat in Syrien ein Haus, aber es wurde aufgrund des Krieges komplett zerstört. Der älteste Sohn ist im Jahr 2015 über die Balkanroute nach Deutschland gekommen. Er war damals ein minderjähriger Flüchtling ohne Begleitung. Er bekam Asylrecht und ein Bleiberecht für drei Jahre. Im Jahr 2018 wurde seine Aufenthaltserlaubnis noch drei Jahre verlängert. 2016 hat seine komplette Familie, die Eltern und seine Geschwister, einen Antrag auf Familiennachzug bei der Deutschen Botschaft in Beirut beantragt. Das Ergebnis: Nur den Eltern wurde ein Visum nach Deutschland gegeben. Der Antrag der minderjährigen Kinder wurde abgelehnt. Kein Visum für seine Geschwister. Das war ein neuer Anfang der Tragödie und eine harte Überraschung.

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Shadi Al Salamat kommt aus einem Dorf in Syrien in der Nähe der Stadt Darʿā, in der 2011 die Proteste gegen Baschar al-Assads Regierung ihren Ausgangspunkt nahmen. Heute lebt Shadi in Wiesbaden und arbeitet als Informatiker in Frankfurt. Für kohero schreibt er über seinen Alltag, um falsche Vorstellungen über Geflüchtete zu verändern.  
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