Ich erinnere mich daran, dass uns der Geruch von Olivenöl und Oregano schon im Flur entgegenschlägt. Wir, das sind meine Eltern, meine Schwester und ich, gehen die letzten Stufen zur Wohnung meiner Großeltern hoch, meine Oma steht in der Tür. Als wir uns schon alle in den kleinen Flur gequetscht haben, kommt mein Opa aus dem Wohnzimmer und lächelt breit, als hätte er uns ewig nicht mehr gesehen. Die Vorspeisen stehen schon auf dem Tisch: Feta, Salat, eingelegte Paprika, Oliven, Krautsalat, Brot. Meine Mutter verschwindet mit meiner γιαγιά, meiner Oma, in der Küche, Opa schenkt Getränke ein.
Es ist einer dieser zahlreichen Sonntage, an denen wir bei meinen griechischen Großeltern zum Essen sind. Wenn wir dann alle am Tisch sitzen, herrscht ein griechisch-deutsches Stimmengewusel. Ich verstehe meist nur die Hälfte, aber irgendwie lästern wir alle immer gemeinsam über Politik und Bekannte. Und während Opa schon seinen dritten Teller mit Vorspeisen isst, wir alle hektisch versuchen, genügend Platz für die riesige Ofenform in der Tischmitte zu schaffen, holt Oma das Essen aus dem Backofen.
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