Mariann Yar identifiziert sich mit den Pronomen she/her. Sie ist eine deutsch-afghanische Schauspielerin, die sich immer wieder mit Fragen ihrer Identität, Herkunft und Zugehörigkeit auseinandersetzen musste. Sie erzählt uns von ihrem Erlebnis als Migrantin während ihres Studiums, spricht über ihr letztes Projekt „Landsfrau“ und beantwortet für sich die Frage, wann der richtige Zeitpunkt ist, die durch Identität verursachten Wunden zu zeigen.
Vom Poetry-Slam zum Schauspielstudium
Schon in der Schule war sie gut in Naturwissenschaften und wollte ihrer Mutter nacheifern, die als Allgemeinärztin arbeitete. Sie strebte nach einem guten Abitur und wollte das schwierigste Fach in der Medizin nehmen, also Chirurgin werden. Doch dann kam die Kunst dazwischen. Sie begann, eigene Texte zu schreiben, zu zeichnen und nahm an Poetry-Slams teil. Mariann merkte, dass sie sich in der Kunst besser ausdrücken und ihre Gefühle verarbeiten konnte. Sie fragte sich, ob sie wirklich Medizin studieren wollte oder ob sie nur den Erwartungen ihrer Eltern und der Gesellschaft entsprechen wollte.
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