Er kommt aus der syrischen Stadt Qamishli im Nordosten Syriens. Die Erfahrungen, die er an der syrisch-türkischen Grenze zusammen mit einer Gruppe von syrischen Flüchtlingen machen musste, waren noch härter als seine Erlebnisse bei der Überquerung des Meeres. Weil die Gruppe nicht die Möglichkeit hatte, legal in die Türkei einzureisen, bezahlten sie illegale Schleuser, die sie über die Grenze bringen sollten. Der illegale Weg über die Grenze in die Türkei führt über einen schneebedeckten Berg. Auf dem Weg dorthin mussten die Flüchtenden auf einem Pferd einen reißenden Fluss überqueren.
Es gibt nichts schrecklicheres, als wenn ein Baby vor den Augen seiner Mutter stirbt
Bei der Überquerung des Flusses durften die Flüchtlinge nicht anhalten, da sie sonst von dem starken Strom mitgerissen würden. Eine der schrecklichsten Situationen war der Moment, als einer Mutter ihr nicht mal einjähriges Baby herunter rutschte. Sie musste mit ansehen, wie ihr Kind von dem Fluss mitgerissen wurde. Sie konnte ihm nicht helfen. Die Mutter des Kindes war so verzweifelt, dass sie ihre Kleidung zerriss. Sie wollte ihr Kind retten und versuchte, nochmal zurück in den Fluss zu gehen, aber der Strom des Flusses war so reißend, dass sie aufgeben musste und ihrem Kind nur weinend hinterher sehen konnte.
„Wir konnten ihr nicht helfen und die Schmuggler drängten uns, schnell weiter zu gehen“, berichtet Sipan. „Deshalb weiß ich nicht, was mit ihnen geschehen ist. Aber dieses schreckliche Ereignis hat sich tief in mein Gedächtnis gegraben und ich werde die Verzweiflung der Mutter und unsere Hilflosigkeit mein ganzes Leben lang nicht vergessen“
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